Thema Schwermetallbelastung:

dabei geht es nicht nur um Zahnfüllmaterialien, Impfungen, Nahrungsverpackungen (Aluminium), um Wasserleitungen (vor 1976 waren fast alle Leitungen noch aus BLEI), sondern nicht selten auch um die Ernährung:

 

Reis enthält Arsen - und zwar mehr als Milch und Wasser.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung zieht nun Konsequenzen und rät besonders Eltern zur Vorsicht.

 

Gefühlte Generationen von Kleinkindern sind mit einer klebrigen Reiswaffel in der Hand aufgewachsen.

 

Aber die beliebte, weil ungesüßte, fett- und kalorienarme Zwischenmahlzeit hat es in sich: Arsen. Das ist seit längerem bekannt.

Doch nun zeigt sich, dass der Anteil von giftigem anorganischen Arsen in Reiswaffeln und Reisbrei oft sogar noch höher ist als im puren Reiskorn selbst.

 

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät deshalb dazu, solche Reisprodukte nur in Maßen und als Teil einer ausgewogenen Ernährung zu essen - und sie vor allem Babys und Kleinkindern nur gelegentlich anzubieten.

 

Während organische Verbindungen des Halbmetalls, wie sie etwa in Fischen und Meeresfrüchten vorkommen, als gesundheitlich unproblematisch gelten, können anorganische Verbindungen in größeren Mengen zu akuten Vergiftungen führen.

 

Frühe Anzeichen dafür sind Bauchkrämpfe oder Durchfälle.

 

Die chronische Aufnahme kleinerer Mengen kann Nerven und Gefäße schädigen, auch birgt sie ein erhöhtes Krebsrisiko. Da anorganische Arsenverbindungen als krebsauslösend für den Menschen klassifiziert sind, sollten Lebensmittel davon nur so wenig wie möglich erhalten.

 

Arsen ist auch in Milch und Trinkwasser. Das ist wichtig, weil auch weitere, viel verzehrte Nahrungsmittel vom Trinkwasser bis zur Milch winzige Mengen des giftigen Stoffes enthalten. Deshalb geht es nun um Höchstwerte, die ab Anfang 2016 laut EU-Beschluss auf europäischer Ebene eingeführt werden sollen: 0,2 Milligramm Arsen pro Kilogramm Reis sollten nach Ansicht des BfR dabei nicht überschritten werden, wenn Erwachsene den Reis verzehren.

 

Für Babys und Kleinkinder findet das Institut aber selbst den avisierten Höchstwert von 0,1 Milligramm Arsen pro Kilo Reisprodukt noch zu hoch

und empfiehlt deshalb, die Minis nicht ausschließlich auf Basis von Reis, Reismilch oder Reisbrei zu ernähren.

 

Eine akute Gesundheitsbeeinträchtigung sei bei den gemessenen Konzentrationen derzeit zwar für alle Bevölkerungsgruppen unwahrscheinlich, konstatiert das BfR.

Dennoch: "Für die krebsauslösende Wirkung von anorganischem Arsen lässt sich keine sichere Aufnahmemenge definieren.

 

Das BfR kann keine Aussagen dazu machen, ob ökologisch produzierte Produkte weniger Arsen enthalten als konventionell hergestellte. Die Zeitschrift Ökotest hingegen testete schon mehrfach Reiswaffeln beiderlei Herkunft - und Ökoprodukte schnitten keineswegs besser ab.

 

"Die festgestellten Arsengehalte sind bedenklich, denn anorganisches Arsen ist als krebserregend eingestuft und Kleinkinder essen enorm viel im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht",

sagte die Lebensmitteltoxikologin Prof. Tanja Schwerdtle zu den Testergebnissen.

 

Die deutschen Reismühlen, zusammengeschlossen im Verband der Deutschen Getreideverarbeiter und Stärkehersteller (VDGS), befassen sich seit Jahren mit dem Thema Arsen im Reis und versuchen, die Belastung zu verringern.

 

Sie betonen, dass ihre Monitorings für puren Reis Höchstwerte unterhalb der 0,2 Milligramm-Marke ergeben hätten - allerdings liegt er mit 0,11 Milligramm knapp über der für Babys empfohlenen Höchstmenge.

 

Mit Blick auf derzeitige Ernährungstrends, die weg vom "bösen", gluten-haltigen Weizen gehen, gewinnt die Verzehreinschränkung für Reis auch für Erwachsene an Relevanz.

 

Menschen, die Weizen meiden oder an Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) leiden, sollten deshalb nicht eingleisig auf Reis ausweichen, empfiehlt das BfR.

 

 

Daneben sollten auch andere glutenfreie Getreidearten wie Mais, Hirse, Buchweizen oder Amaranth auf dem Speiseplan stehen.